Evaluierung von Handlungsoptionen

Unter dem Titel „Handlungsoptionen zur Vermeidung von Lebensmittelabfällen“ fand am 19.09.2017 im Thünen-Institut Braunschweig ein ganztägiger Workshop zum Forschungsprojekt REFOWAS statt. Das Ziel des Workshops bestand darin, umsetzbare und ökonomisch sinnvolle Maßnahmen zur Verringerung der Lebensmittelabfälle entlang der Wertschöpfungskette zu erarbeiten. Hierzu fanden sich zahlreiche Beteiligte des Projekts, aber auch Experten aus Praxis, Wissenschaft und Politik zusammen. Nach einer kurzen Darstellung der bisherigen Ergebnisse wurden vier Kleingruppen zu den Themenfeldern Obst- und Gemüseproduktion, Bäckereien, private Haushalte und Schulverpflegung gebildet, um gemeinsam mögliche Handlungsoptionen für beteiligte Akteure abzuleiten.

Auf der ersten Wertschöpfungsstufe, der Landwirtschaft, erscheint die Beratung in Sachen Produktion, Vermarktung und Kooperation mit dem Lebensmitteleinzelhandel und anderen landwirtschaftlichen Betrieben als ein wichtiger Ansatzpunkt. Für die Reduzierung der Lebensmittelabfälle in der Schulverpflegung sollen diverse Instrumente entwickelt werden, die allen Schulen, Küchen und Caterern zur Verfügung gestellt werden. Dazu gehören: ein Leitfaden und Checklisten, Erklärfilme und ein Online-Analyse-Tool mit dem Abfalldaten ausgewertet und entsprechende Maßnahmen gegen Abfälle abgeleitet werden können. Außerdem bestätigte sich die Forderung, dass die Zuständigkeit, Steuerung und Organisation der Mittagsverpflegung durch legitimierte Beauftragte geregelt werden soll. In Bäckereien können die Digitalisierung und Automatisierung, beispielsweise in Form von Warenwirtschaftssystemen, zur besseren und bedarfsgerechteren Produktionsplanung und somit zur Senkung der Retourmenge beitragen. Konkrete Maßnahmen für private Haushalte auszusprechen, stellte sich aufgrund der geringen Einflussmöglichkeiten als schwierig heraus. Mindestens aber die Aufklärung zum Thema Mindesthaltbarkeits- und Verbrauchsdatum sollte in Angriff genommen werden und stellt einen ersten Schritt zum besseren Umgang mit Lebensmitteln dar.